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Constanz in der Umdrehungsgeschwindigkeit lieferte. Wir erhielten auf diesem Wege Resultate, welche mit befriedigender Sicherheit Schlüsse zu ziehen erlaubten.

Zu unseren Untersuchungen standen zur Verfügung für eine Holtz'sche Influenzmaschine a) zwei feste Scheiben, die eine mit gewöhnlichen, die andere mit grossen Belägen; erste (Scheibe 1) hatte Beläge von ca. 75° Winkelausdehnung und 14,5 cm Breite, bei der zweiten (Scheibe 2) waren die entsprechenden Grössen ca. 75o und 10 cm; b) zwei Paar Spitzenkämme, der eine von 16,5 cm mit 31 Spitzen, welche doppelreihig angeordnet waren. Bei dem andern hatte jeder Conductor nur 1,2 cm Länge und trug eine Zahl von 14 einreihig angeordneten Spitzen; c) zwei Hülfsconductoren, der eine mit einer Reihe von 13 Spitzen, der andere mit 31 Spitzen doppelreihig angeordnet.

Diese Theile wurden in verschiedener Weise combinirt und die Messungen der unter so geänderten Bedingungen erhaltenen Stromstärken vorgenommen. Bei streng eingehaltener Umdrehungsgeschwindigkeit der rotirenden Scheibe lassen sich hinreichend constante Ausschläge am Galvanometer minutenlang beobachten. Ferner gibt die Maschine wiederholt entladen und neu geladen gleiche Galvanometerausschläge, also gleiche Stromstärken, wie aus folgenden Tabellen zu sehen ist.

Tabelle I.

(Tourenzahl der beweglichen Scheibe ca. 400 pro Minute.)
Ablesung an der Scala:

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Die gleiche Ablesung, nachdem die Maschine 4 Min. gelaufen war:

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(Tourenzahl der beweglichen Scheibe ca. 400 pro Minute.)
Ablesung an der Scala:

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Während die Hülfsconductoren keinen Einfluss auf die Leistung der Maschine hatten, dieselben sogar entfernt werden konnten, ohne dass wesentliche Aenderungen eintraten, erwies sich die Wahl der Kämme als wesentlich. Bei verschiedensten Umlaufsgeschwindigkeiten gab die Maschine bei Anwendung der grossen Beläge und der grösseren Zahl von Saugkämmen gegen die frühere Anordnung eine Zunahme der Electricitätsmenge bis zu ca. 25 Proc.

An zwei verschiedenen Tagen, an denen der absolute Feuchtigkeitsgehalt der Luft die Werthe 3,2 und 2,1 war, erhielten wir bei verschiedener Tourenzahl folgende Ausschläge am Galvanometer:

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Dies entspricht einer Zunahme von 19,86 Proc.

Am 15. Mai, wo der Feuchtigkeitsgehalt der Luft 2,1 war, fand sich eine Zunahme des pro Toureneinheit berechneten Ausschlages von 1,08 auf 1,36, was einer Mehrleistung von ca. 25 Proc. entspricht.

Der Einfluss der Geschwindigkeit auf die Leistungsfähigkeit der Maschine ergiebt sich aus Tabelle III.

170 K.E.F.Schmidt u. H. Rühlmann. Holtz'sche Influenzmaschine.

Wie diese und noch besser die folgende Figur erkennen lässt, ist die Zunahme der Electricitätsmenge proportional der Zunahme der Umdrehungsgeschwindigkeit

Eine Vergleichung der Leistungen der Holtz'schen Maschine mit einer Töpler'schen von gleicher Dimension ergab für die

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Touren pro Scheibe zu den
Bürsten übersprin-

500 Minute

gen, infolgedessen die Ausschläge am Galvanometer nicht mit der Gleichmässigkeit wie bei der Holtz'schen Maschine erfolgen. Auch nach dieser Richtung schien uns die Verwendung der doppelreihigen Saugspitzen vor der einseitig angeordneten einen Vortheil zu geben, indem die Galvanometernadel ruhigere Bewegungen ausführte.

Halle a. S., Mai 1895.

15. Eine einfache Methode die Dauer von Torsionsschwingungen zu bestimmen; von R. W. Wood.

Im Folgenden möchte ich eine Methode beschreiben, welche es gestattet in bequemer Weise die Dauer von Torsionsschwingungen zu beobachten, z. B. die eines Magneten bei der Bestimmung der horizontalen Intensität des Erdmagnetismus. Wegen ihrer Einfachheit dürfte sie besonders für das Anfängerpraktikum geeignet erscheinen. Die gebräuchliche Mothode leidet nämlich an dem Uebelstande, dass man die Uhr und den schwingenden Körper nicht gleichzeitig beobachten kann. Unsere Methode bezweckt nun die Uhr in das Gesichtsfeld desselben Fernrohres zu bringen, mit denen man die Schwingungen beobachtet.

Ein kleiner leichter Spiegel ist in der gebräuchlichen Weise mit Klebwachs an den schwingenden Körper befestigt, und ein Fernrohr in einem Abstand von etwa zwei Metern auf denselben eingestellt. Zwischen dem Fernrohr und dem Spiegel nahe dem letzteren ist ein mittels Böttger'scher Lösung dünn versilbertes Planglas, in einem Winkel von 45° gegen die Verticale aufgestellt. Dasselbe muss etwas mehr Licht zurückwerfen als durchlassen.

Auf einen Tisch wird eine Taschenuhr unter dem Spiegel so gelegt, dass ihr Bild, von der versilberten Oberfläche reflectirt, in dem Gesichtsfelde des Fernrohres deutlich sichtbar ist. Die Uhr muss durch eine Lampe hell beleuchtet und eine andere Lampe nahe beim Fernrohr so aufgestellt werden, dass ihre, durch den durchsichtigen Belag gehenden Strahlen von dem kleinen Spiegel in das Fernrohr zurückgeworfen werden. Wenn wir nun, nachdem wir den Körper in Torsionsschwingungen versetzt haben, durch das Fernrohr blicken, so sehen wir den Secundenzeiger stark vergrössert, während bei jeder Oscillation der kleine schwingende Spiegel, in dem Gesichtsfelde einen kurzandauernden Blitz liefert. Das Bild des Zeigers bewegt sich hierbei in entgegengesetzten Sinne wie

der Zeiger selbst. Indem man die Bewegung des Zeigers verfolgt, ist es leicht, die Zeit des Aufblitzens bis auf eine Viertelsecunde genau zu beobachten. Sind die Oscillationen Zeit jeder 5.

schnell, so ist es natürlich bequemer, nur die Cillationen

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oder 10. Schwingung zu beobachten. Nach ein paar Beobachtungen wissen wir, wann wir die folgende erwarten können, und indem wir die Augen auf die Abtheilung des Secundenblattes richten, wo der Zeiger im Augenblicke des Blitzes sein wird, ist es möglich, die Zeit bis auf eine Viertelsecunde zu bestimmen. An die Rückwärtsbewegung des Zeigers gewöhnt man sich in ein paar Minuten und die Ablesung ist dann ebenso leicht, wie die gewöhnliche.

Statt des halbdurchsichtigen Silberspiegels, kann man auch einen gewöhnlichen undurchsichtigen ebenen Spiegel gebrauchen (Metall ist natürlich am besten), wenn man ihn so aufgestellt, dass der am schwingenden Körper befindliche Spiegel gerade über oder unter seinem Rande sichtbar ist. Berlin, Physikalisches Institut.

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