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zwei Tropfelectroden, welche mit M1 und M2 gefüllt bez. in Fund F spielen.

3. Die erstere Darstellungsweise, zu deren Begründung die Ladungsstromtheorie des Capillarelectrometers herangezogen ist, gibt nur dann einen angenäherten Werth der electromotorischen Kraft des Elementes, wenn e, nahe gleich Null, während in den übrigen Fällen Abweichungen bis zu 0,4 Volt vorkommen.

Die zweite von der Leitungsstromtheorie des Capillarelectrometers geforderte ist in allen untersuchten Fällen als zutreffend befunden; die grösste Abweichung zwischen Rechnung und Beobachtung beträgt 0,05 Volt.

4. Die Leitungsstromtheorie des Capillarelectrometers wird den Thatsachen besser gerecht als die Ladungsstromtheorie.

Anhang.

Ueber die Berechnung dee Oberflächenspannung aus Messungen des Krümmungsradius im Scheitel von Tropfen.

Die auf p. 10 und in der Abhandlung über,, Capillarelectrometer und Tropfelectroden"1) angeführten Werthe der Oberflächenspannung von Hg, HgZn, HgCd gegen verschiedene Electrolyte sind nach einer Methode gemessen, welche auf Anrathen von v. Helmholtz zuerst Hr. A. König2) angewendet hat. Gegenstand der Beobachtung ist die Grösse des Spiegelbildes eines Quadrates in einem Quecksilbertropfen, welcher aus einer horizontal liegenden kreisförmigen Oeffnung so weit hervorgetrieben wird, dass die Elemente der Tropfenfläche dort, wo sie aus der Oeffnung heraustreten, genau vertical stehen. Dies wird daran erkannt, dass die Grösse des Spiegelbildes dann eine minimale ist. Der Durchmesser 27 der Oeffnung ist dann der grösste Durchmesser des Tropfens. Aus der gemessenen Grösse des Spiegelbildes lässt sich ableiten die Cylindercoordinate t des Punktes, in dem die Spiegelung stattfindet und der Winkel &, den die in diesem Punkte errichtete Normale mit der Tropfenaxe bildet. Im ganzen sind dann gegeben zwei Cylindercoordinaten des

1) G. Meyer, Wied. Ann. 53. p. 867. 1894.

2) A. König, Wied. Ann. 16. p. 1. 1882.

Tropfenst und T und die Winkel & und = 90°, welche die in diesen Punkten errichteten Normalen mit der Tropfenaxe bilden. Aus diesen vier Daten ist die Oberflächenspannung zu berechnen. Hr. A. König und ich selber haben dies ausgeführt mittels des Systems von Gleichungen:

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worden Krümmungsradius im Scheitel des Tropfens bedeutet.

Hr. Lohnstein1) hat nun nachgewiesen, dass die von Poisson herrührende Formel (3) den Krümmungsradius im Scheitel für Tropfen von der benutzten Grösse nur in sq roher Annäherung gibt, dass sie zur Berechnung von Oberflächenspannungen unbrauchbar ist und hat seinerseits strengere Formeln zur Berechnung der Oberflächenspannung entwickelt, wenn der Krümmungsradius r im Scheitel und der grösste Durchmesser 2 T des Tropfens gegeben sind. Als Beispiel berechnet Hr. Lohnstein aus meinen Messungen die Oberflächenspannung von Hg gegen H2SO, vom spec. Gew. 1,559 und benutzt den dort angegebenen Werth von r = 9,77 mm, ohne zu beachten, dass r nach der Formel (2) berechnet, also durch den unrichtigen Werth von a beeinflusst ist, und dass gegen die Anwendung der Formel (2) dieselben Bedenken vorliegen wie gegen die Benutzung von (3). Hr. Lohnstein findet die Oberflächenspannung a=32,51. Ich habe mich zur Berechnung der Beobachtungen der Tabellen von Bashforth und Adams) bedient, welche für die verschiedenen grössten Tropfendurchmesser und die vorschiedenen Werthe der Ober

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1) Th. Lohnstein, Wied. Ann. 54. p. 713. 1895.

2) Bashforth and Adams, An attempt to test the theories of capillary action. Cambridge 1883.

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flächenspannungen die Quotienten der Cylindercoordinaten durch den Krümmungsradius im Scheitel für die einzelnen Punkte der Tropfenoberfläche enthalten. Das Argument der Tafeln ist der Winkel, welche die in einem Punkte errichtete Normale mit der Tropfenaxe bildet. Vermittelst dieser Tafeln findet man für die Oberflächenspannung von Hg gegen H2SO, vom spec. Gew. 1,0559 aus den Beobachtungsdaten: t=0,771 mm, T=4,22 mm, ε= 4,6195°, 90°, die Werthe r = 9,845 mm, α = 32,2 mg/mm. Setzt man den Werth von r = 9,845 mm in die Formeln des Hrn. Lohnstein ein, so erhält man bei Anwendung vierstelliger Logarithmen übereinsimmend a=32,14. Mittels der Tabellen von Bashforth und Adams sind die. p. 10 aufgeführten Oberflächenspannungen berechnet. Ich habe ferner die Gelegenheit benutzt, die bereits früher mitgetheilten Werthe neu zu berechnen und theile die Resultate hier mit.

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In der Abhandlung über,,Capillarelectrometer und Tropfelectroden" waren Schlüsse gezogen aus der Thatsache, dass die Capillaritätsconstanten der Amalgame die von Quecksilber in den gleichen Lösungen übertreffen. Diese Reihenfolge der in Betracht kommenden Grössen ist nach der Neuberechnung ungeändert geblieben, sodass die 1. c. gezogenen Schlüsse bestehen bleiben. Die Neuberechnung hat auch eine bessere Uebereinstimmung herbeigeführt mit den von Hrn. Paschen gemessenen Werthen der Oberflächenspannung von Hg gegen H2SO4. Hr. Paschen findet die natürliche und maximale Oberflächenspannung von Hg gegen 10 proc. H2SO, gleich 31,6 mg/mm und 43,0 mg/mm, welche nicht sehr von den an Tropfen in 8 proc. Säure erhaltenen Werthen abweichen.

Freiburg i/B., Phys. Inst. der Universität, Aug. 1895.

5. Ueber den Durchgang der Electricität durch Gase; von A. Paalzow und F. Neesen.1) Anhang (Fortsetzung).

3. Gefälle (E) auf der Entladungsröhre (R).

Zur Messung des Gefälles E wurde die Röhre wie unter 1. angegeben, an ein Quadrantelectrometer angelegt. Angaben, welche sich auf die mit einer Druckänderung verbundenen Aenderungen des Gefälles beziehen, sind unter 1. gemacht worden. Folgende Reihe enthält einen Vergleich des ganzen auf R entfallenden Gefälles mit dem Kathodengefälle, wobei letzteres an einer Sonde von bestimmter Eintauchungstiefe gemessen wurde. In der Spalte El steht die Zahl der benutzten Elemente der constanten Batterie. 01, 02, 03 in der Druckspalte bedeuten steigende Grade der Verdünnung, welche an dem Manometer nicht mehr abgelesen werden konnten.

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Beziehungen zur äusseren electromotorischen Kraft (El) (Anzahl der wirksamen Elemente) geben nachstehende Reihen. Q sind die Ausschläge des Galvanometers. Wegen Aenderungen an den Messinstrumenten sind nur die Zahlen unter eines jeden Abschnittes direct miteinander ver

E und gleichbar.

1) In der Abhandlung Bd. 56 p. 276 ist irrthümlich H. Paalzow statt A. Paalzow gesetzt. Anf p. 278 Z. 8 bedeuten die Buch

staben W und E Erwärmung und Potentialdifferenz.

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4. Einwirkung auf das Telephon.

Neben den Versuchen mit Einschaltung eines Telephons in den Stromkreis der constanten Batterie ist einer zu erwähnen, bei welchem die innere Belegung einer Leydner Flasche mit der Electrisirmaschine und der einen Electrode einer Geissler'schen Röhre verbunden war, deren andere Electrode unter Zwischenschaltung eines Widerstandes und eines Telephons zur Erde abgeleitet wurde. Das Telephon zeigte stets eine intermittirende Entladung, welche aber, nach der Lichterscheinung zu urtheilen, nicht alternirend war. Die Entladungen dauern auch nach Stillstand der Maschine fort, wenn der Widerstand aus Wasser, oder besser auch aus Amylalkohol oder einem baumwollenen Bande bestand. Den Einfluss, welchen die neben der Entladungsröhre in dem Stromkreis befindlichen Widerstände haben, zeigt sich auch in folgender Erfahrung. Der Strom eines Inductoriums wurde durch

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