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pensators für eine ungerade Anzahl von Viertel Wellenlängen wurde einfach aus den vorigen Stellungen interpolirt.

Die gegebenen Figuren sind photographische Drucke von Positiven, die mit 2- bis 31, facher Vergrösserung aus dem ursprünglichen Negativen erhalten wurden.

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Bei der speciell photographischen Arbeit hatte ich mich der liebenswürdigen Unterstützung des Hrn. Schüttauf zu erfreuen, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank dafür aussprechen möchte.

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Wir wenden uns nun zur Erläuterung der Figuren. Die beiden ersten Serien A und B beziehen sich auf eine gleichzeitig dreieckige Oeffnung. 4, gibt das Beugungsbild der Oeffnung selbst; es besteht aus drei zum Mittelpunkte symmetrischen Strahlen, von denen jeder einer Dreiecksseite und zwar derjenigen Seite entspricht, auf der er senkrecht steht.

Es lässt sich experimentell leicht nachweisen, dass dieses Entsprechen einer geraden Linie in der beugenden Oeffnung und eines Lichtschweifes senkrecht zu der ersteren ganz allgemein

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der Fall ist. Die Oeffnung mag beschaffen sein, wie sie will; sobald irgend welche geradlinige Begrenzungselemente vorhanden sind, existirt die gleiche Anzahl von Lichtschweifen senkrecht zu diesen. Diesen Satz, sowie den analytischen Beweis

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für denselben hat Hr. Abbe in seinen leider noch unveröffentlichten Studien über Diffraction gegeben. Mit Hülfe des Satzes erkennt man z. B., dass in der citirten Abhandlung der Hrn. Scheiner und Hirayama eine Reihe von Beugungsfiguren nicht, wie angegeben, in ihrer wahren Lage zur Blendenöffnung dargestellt sind; es sind dies die Fig. 9, 10, 11 und 33, und zwar muss Fig. 9 um ungefähr 30°, Fig. 10 und 11

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um 180° und Fig. 33 um ungefähr 40° gedreht werden. In A bis A ist das Dreieck zum Rhombus ergänzt und der Reihe nach die Phasendifferenz 0, 2/4, 2/2, 32/4 vorhanden. Zusammengehörige Intensitätscomponenten sind also A2, A4 und A, A, von denen die letzteren bis auf die Lage gleich sind. Wie leicht einzusehen, müssen auf den um 30° gegen die horizontale Linie geneigten Lichtschweifen 1) die Maxima.

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von 4, mit den Minimis von 4, und umgekehrt zusammenfallen. In muss infolge der verticalen Symmetrielinie der Oeffnung und der Phasendifferenz 2/2 zwischen den beiden das Rhombus bildenden Dreiecken eine horizontale durch den Mittelpunkt gehende Nulllinie der Intensität vorhanden sein.

1) Die bis auf eine Drehung um 180° vorhandene Gleichheit der Beugungsbilder für die Phasendifferenzen 2/4 und 3 2/4 ist natürlich ganz allgemein vorhanden.

Bemerkenswerth sind noch die besonders störend erst in den folgenden Serien auftretenden Nebenbilder, die durch Reflexion an den Compensatorflächen entstanden sind.

Die Serie B bezieht sich ebenfalls auf das gleichseitige Dreieck. Während aber in A die ursprüngliche und die diese zur Mittelpunktsfigur ergänzende Oeffnung längs einer Seite aneinander grenzten, also der Mittelpunkt auf der Mitte einer Seite lag, ist hier die ergänzende Oeffnung senkrecht zu der vorhin gemeinschaftlichen Seite verschoben; das Rhombus wird also in der Richtung der kürzeren Diagonale von einem Steg durchsetzt. B1 und B2 entsprechen der Phasendifferenz 0, B2 λ/4 bez. 31/4. B1 und B λ/2 1)

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Serie C entspricht der halbkreisförmigen Oeffnung und zwar ist der Halbkreis zum Vollkreis ergänzt, der Symmetriepunkt also auf der Mitte des begrenzenden Durchmessers gewählt worden. C gibt zunächst die Diffractionsfigur der halbkreisförmigen Oeffnung selbst, die für den Astronomen insofern von Interesse ist, als ein Hauptinstrument des beobachtenden Astronomen, das Heliometer halbkreisförmige Aperturblenden besitzt. Die Erscheinung besteht im grossen und ganzen aus einem elliptischen Scheibchen, einer Anzahl umgebender elliptischer Ringe und einem Lichtschweif senkrecht zum begrenzenden Durchmesser der Oeffnung. C, bis C1 entsprechen den Gangdifferenzen 0, 2/4, 2/2, 31/4 zwischen dem Lichte des oberen und unteren Halbkreises. C1und C 2) einerseits und C2 und C andererseits sind also zusammengehörige Lichtvertheilungen, durch deren Superposition die Beugungsfigur der halben kreisförmigen Oeffnung entsteht. Das der vollen kreisförmigen Oeffnung (C) entsprechende Ringsystem zeigt deut

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1) Bei dem raschen Abfall der Helligkeit vom Mittelpunkte aus, sowie dem mit der gesammten aufgefallenen Lichtmenge sich steigernden Uebergreifen der Licht- bez. chemischen Wirkung auf benachbarte Partien ist es selbtverständlich nicht möglich, die mittleren und entfernteren Partien auf einer Platte gleich gut zu bekommen; man muss vielmehr wie hier wenigstens für die Phasendifferenz 0 und 1/2 geschehen zwei Aufnahmen machen, eine mit kürzerer Dispositionsdauer für die mittleren und eine mit längerer für die entfernteren Theile des Beugungsbildes.

2) C C entspricht der von H. Bruns 1. c. gemachten Bemerkung.

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lich die durch die ,,Facette" der aneinander grenzenden Glaskeile bewirkten Störungen. C ist eine ausserordentlich charakteristische und interessante Lichtvertheilung; die an ihr zu bemerkenden Spuren von Unsymmetrie in Bezug auf die Horizontalaxe sind durch geringe Abweichungen der Phasendifferenz von 2/2 bedingt; auf der Horizontalaxe herrscht natürlich die Intensität Null. C2 und C sind bis auf die Lage gleich, die geringen Abweichungen erklären sich wie bei C1.

Die letzte Serie (D) soll den Einfluss der Lichtintensität auf das Aussehen des Bildes an zwei Beispielen demonstriren; wie ersichtlich. sind die Aufnahmen mit verschieden grossen Oeffnungen gemacht.

Jena, Physik. Institut d. Univ., Sept. 1895.

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