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lich 0,015454 so vollkommen mit der, welche ich für dieselbe Temperatur-Differenz gefunden habe, nämlich 0,015442, dafs der Unterschied in der Temperatur, wenn wir beide reines Quecksilber angewendet haben, höchstens 0o,1 betragen haben kann; während der Unterschied der Coefficienten 0,3650 und 0,3667 für die Ausdehnung der Luft eine Verschiedenheit der Temperatur von fast 0°,5 voraussetzt.

Man könnte ferner glauben, dafs der Fehler in dem Apparate, und namentlich in einer Unrichtigkeit der Scale DE zu suchen sey. Ich habe dieselbe mit einem guten Etalon verglichen, nach dem hier die Barometer gefertigt werden, und mit diesem stimmt sie genau genug überein. Denn der Fehler dieser Scale müfste fast 0",5 Par. betragen, wenn von ihm allein die Abweichung der gefundenen Werthe herrühren sollte. Endlich könnte man einen constanten Fehler in der Berechnung der Resultate vermuthen. Indefs habe ich bei meinen Rechnungen dieselben Formeln, als Hr. Rudberg zu Grunde gelegt, und glaube ausserdem keinen Rechnungsfehler begangen zu haben, denn ich habe alle Rechnungen durch einen Andern gleichzeitig ausführen, und dadurch die meinigen controlliren lassen. Die einzige Verschiedenheit, die zwischen meinen und Hrn. Rudberg's Rechnungen stattfindet, ist die Art der Reduction der Barometerstände, bei der Hr. Rudberg ') für die Ausdehnung des Messings einen anderen, von ihm selbst gefundenen Coëfficienten benutzt hat, als Hr. Schumacher in den oben erwähnten Tafeln. Diese Verschiedenheit ist jedoch so gering, dafs sie ganz ohne allen Einfluss auf das Resultat bleibt.

Hiernach ist kaum noch etwas übrig, worin die Verschiedenheit der Resultate, die sich bei beiden Untersuchungen so bestimmt herausstellt, zu suchen wäre, wenigstens habe ich bis jetzt nichts auffinden können, 1) Kongl. Vetenscaps Academiens Handlingar 1837. p. 172.

vielleicht dafs es mir gelingt, bei der Fortsetzung dieser Arbeit, die ich keineswegs als geschlossen betrachte, den Grund dieser Abweichung zu entdecken.

II. Messung starker galvanischer Ströme nach absolutem Maafse; von W. Weber.

Das Instrument, welches zu dieser Messung gebraucht

werden soll, ist so eingerichtet, dafs der Strom merklich derselbe bleibt, er mag zum Zweck der Messung durch das Instrument hindurch geleitet werden oder nicht. Dieser wichtige Punkt, die Stromstärke ungeschwächt zu messen, so wie sie in Anwendung kommen soll, wird da durch erreicht, dafs man den Widerstand, welchen der Strom im Instrumente erleidet, gegen den übrigen Widerstand der Ketten verschwinden lässt.

Das Instrument besteht daher, wie Fig. 1. Taf. II darstellt, aus einem einzigen starken Kupferringe, welcher in der Ebene des magnetischen Meridians aufgestellt wird, und in dessen Axe eine kleine Magnetnadel (deren Länge etwa nur den vierten Theil des Ringdurchmessers beträgt) sich befindet. Die Zuleitung und Ableitung de Stroms ist so eingerichtet, dafs nur der Strom, welcher durch den Ring geht, auf die Nadel wirken kann, wie man leicht aus der Abbildung Fig. 2, 3 und 4 Taf. II begreift.

Diese Einrichtung des Instrumentes bedarf keiner weiteren Erläuterung, da sie im Wesentlichen mit der Einrichtung einer Tangenten - Bussole, wie sie schon häufiger in Anwendung gekommen ist, übereinstimmt. Es soll daher nur näher gezeigt werden, wie man damit für die Stärke eines galvanischen Stroms eine Bestimmung nach absolutem Maafse erhalten könne, was leicht ge

schehen kann, wenn man die Gaufsische Methode, den Magnetismus nach absolutem Maafs zu messen (siehe Ann. Bd. XXVIII S. 241, 591), als bekannt voraussetzt.

Wie das Moment eines Magnets, so kann auch das Moment einer geschlossenen galvanischen Kette aus der Ablenkung einer Magnetnadel vom magnetischen Meridian, die sie hervorbringt, nach absolutem Maafse (wenn der Erdmagnetismus bekannt ist) gemessen werden. Es sind hier im Wesentlichen dieselben Regeln zu beob- achten, wie dort, um ein sicheres und genaues Resultat zu erhalten.

Soll das Moment eines Magnets gemessen werden, so wird die Ablenkung einer Nadel bei zwei verschiedenen Entfernungen vom Magnet beobachtet. Es werde angenommen, dafs der Magnet dabei immer in der Horizontalebene der Nadel und senkrecht gegen den magnetischen Meridian liege, dafs seine Axe verlängert den Mittelpunkt der Nadel treffe, und dafs in jeder Entfernung die Ablenkung der Nadel 4 Mal beobachtet werde, indem der Magnet bald östlich, bald westlich von der Nadel aufgestellt wird und seinen Nordpol bald nach Osten, bald nach Westen kehrt. Die daraus für die Entfernungen R und R' gefundenen Mittelwerthe der Ablenkung seyen und '. Man setze nun

L L'

tang = R 3+

tang v'=

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L L'
'R's+R's'

was geschehen darf, wenn R und R' gegen die Länge des Magnets und der Nadel so grofs sind, dafs die Glieder der Reihe, welche die 7te oder höhere Potenzen von R oder R' enthalten, vernachlässigt werden dürfen. Durch Elimination von L' erhält man bieraus

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wo o, ', R und R durch Messung bekannt sind. Die

Theorie hat bewiesen, dafs zwischen dem so berechneten Werthe von L und dem gesuchten Moment M des Magnets folgende Relation stattfinde:

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wo T die horizontale Intensität des Erdmagnetismus nach absolutem Maafse bezeichnet.

Diese als bekannt vorausgesetzte Methode, das Moment eines Stabmagnets nach absolutem Maafse zu messen, würde sich unmittelbar auf die Messung des Moments einer geschlossenen galvanischen Kette anwenden lassen, wenn diese ganze Kette keinen grössern Raum als jener Magnet einnähme, und dabei aus gleicher Entfernung eine eben so grofse Ablenkung der Nadel hervorbrächte. Da aber diese beiden Bedingungen nicht zugleich erfüllt werden können, so läfst man folgende Modification der Methode bei ihrer Anwendung auf galvanische Ketten eintreten.

Man leitet den galvanischen Strom durch einen grofsen und starken kupfernen Ring in der Ebene des magnetischen Meridians. Die Zuleitung des Stroms zum Ring geschieht durch einen langen dicken kupfernen Stiel, die Ableitung durch eine kupferne Röhre, welche den Stiel umgiebt, ohne ihn zu berühren. Die Magnetnadel wird so aufgestellt, dafs sie von allen Theilen des Rings gleich weit absteht; die Mitte der Nadel liegt in der Axe des Rings entweder im Mittelpunkte selbst oder nahe dabei, so dafs der Strom fast ganz um die Nadel herumgeht.

Es sey Taf. II Fig. 5 A der Mittelpunkt des Rings, AB die Axe desselben, AC y sein Halbmesser; die Intensität des Stroms heifse g. In der Axe in der Entfernung AB=x vom Mittelpunkte sey ein nordmagnetisches Element u. Geht der Strom g durch das Ringelement ydo im Punkte C (von hinten nach vorn in der Figur), so wird u von B nach D senkrecht gegen die

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Die ersten fünf Spalten enthalten die Werthe von h, H,h', H' und e in Par. Linien, und mit Hülfe der oben erwähnten Schumacher'schen Tafeln auf 0° reducirt, die sechste Spalte enthält die aus dem Barometerstande h' berechnete Temperatur T, die siebente enthält die Ausdehnung der Luft von 0° bis T ohne Rücksicht auf H'+h'-e

und end

die Ausdehnung des Glases oder H+h-e' lich die achte Spalte diese Ausdehnung von 0° bis 100° mit Berücksichtigung der Ausdehnung des Glases.

Die Versuche sind nicht nur mit atmosphärischer Luft, sondern auch mit Wasserstoff, Kohlensäure und schwefliger Säure angestellt. Ich habe gerade diese Gase gewählt, weil die schweflige Säure vor allen andern Gasen bei dem niedrigsten Drucke tropfbar flüssig wird, und aufserdem Wasserstoff die leichteste und Kohlensäure eine der schwersten Gasarten ist.

Die Tafel zeigt, dafs die Ausdehnung der trocknen atmosphärischen Luft im Mittel 0,366508, die des Wasserstoffgases 0,365659, der Kohlensäure 0,369087 und des schwefligsauren Gases 0,385618 ist.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dafs bei jeder neuen Füllung auch stets eine neue Röhre angewendet wurde. Mit derselben Füllung sind bei der atmosphärischen Luft die Versuche I und II, ferner III, IV, X und endlich XV und XIX angestellt, so dafs die Versuche mit vier verschiedenen Füllungen vorgenommen wurden. Um sicher zu seyn, dafs die Luft keine ungewöhnlich grofse Menge Kohlensäure enthalte, da in dem Zimmer Kohlenfeuer war um das Wasser im Kasten NU zu kochen, so wurde die Luft bei den Versuchen XV und XIX mittelst gläserner Röhren aus einem freien grofsen Hof in den Apparat geleitet.

Bei dem Wasserstoff sind die Versuche V und VIII und ebenso die Versuche XII und XIII mit derselben Füllung vorgenommen. Für beide Füllungen war das

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