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von der Kette rechts. Die in der Figur durch Pfeile angedeuteten partiellen Ströme werden diefs näher erläutern.

V. Erscheinung beim Ueberspringen galvanischer

Funken.

Mit seiner mächtigen Daniell'schen Batterie von 160

Zellen, deren wir noch im letzten Heft S. 514 gedachten, hat Hr. Walker, zu Kennington, folgenden Versuch angestellt. Er legt die Poldrähte über Kreuz, doch so, dafs sie sich nicht berühren, sondern noch einen kleinen Zwischenraum zwischen sie lassen. Sogleich geht ein glänzender Lichtstrom continuirlich durch die dünne Luftschicht und dabei zeigt sich die auffallende Erscheinung, dafs der positive Draht von dem Kreuzpunkt ab bis zu seinem freien Ende rothglühend wird, in dem Grade, dafs er erweicht und sich umbiegt (S. Fig. 10 Taf. II), wäh rend der negative Draht verhältnifsmässig kalt bleibt. Mehrmalige Wiederholungen dieses Versuchs unter Vertauschung der Drähte gaben immer dasselbe. Resultat. Er bestätigte sich auch, als die Enden der Drähte in Näpfe mit destillirtem Wasser und darin gestellten Thermometern getaucht wurde. Das Wasser, welches das Ende des positiven Drahts enthielt, zeigte immer eine höhere Temperatur als das andere. (Transact. of the Lond. electr. Soc. p. 65 et 71. -)

VI. Ueber die bromsauren Salze; con
Carl Rammelsberg.

(Der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin vorgelegt.)

Zweite Abhandlung.

(Fortsetzung der ersten, in diesen Annalen Bd. LII S. 79.)

Bromsaures Lithion.

Diefs durch Auflösen von kohlensaurem Lithion in Bromsäure leicht darstellbare Salz ist durch seine grofse Neigung, zu zerfliefsen, ausgezeichnet. Ueber Schwefelsäure kann man es aus einer syrupdicken Auflösung in langen nadelförmigen Krystrallen erhalten, welche bei längerem Aufbewahren unter der Evaporationsglocke ver

wittern.

Bromsaure Thonerde.

Die Auflösung dieses Salzes, auf directem Wege bereitet, giebt beim Abdampfen über Schwefelsäure zuletzt eine zähe, klare Masse, ohne Zeichen von Krystallisation, welche an der Luft durch Wasseranziehung bald dünnflüssig wird.

Bromsaures Ceroxydul

Schwefelsaures Ceroxydul, welches von einem Lanthangehalt befreit war, wurde in Form einer gesättigten heifsen Auflösung mit einer eben solchen von bromsaurem Baryt gefällt. Die über Schwefelsäure verdunstete Flüssigkeit schofs zuletzt in farblosen, an manchen Stellen gelblichen blättrigen und strahligen Krystallen an, welche bei längerem Stehen über der Säure nicht verwitterten.

Zur Analyse wurden 0,983 Grm. durch Erhitzen mit Schwefelsäure zerlegt. Das so erhaltene schwefelsaure Ceroxydul betrug 0,413. Da Mosander seine Untersuchung über das reine Cerium noch nicht bekannt gemacht hat, so sah ich mich bei dieser Gelegenheit veranlasst, die Zusammensetzung des schwefelsauren Salzes, wenn auch nur annähernd, zu bestimmen. Jene 0,413 wurden in Wasser und etwas Chlorwasserstoffsäure aufgelöst, und mit Kali kochend gefällt. Der Niederschlag lieferte 0,244 geglühtes Ceroxyd. Das mit Chlorwasserstoffsäure übersättigte Filtrat gab mittelst Chlorbaryum 0,513 schwefelsauren Baryt, entsprechend 0,176328 Schwefelsäure.

Legt man nun diese letztern zum Grunde, und nimmt das Fehlende für Ceroxydul, so erhalten 100 Theile des schwefelsauren Salzes:

Schwefelsäure 42,694

Ceroxydul 57,306

100

wenig abweichend von der bisher angenommenen Zusammensetzung (42, 62 Schwefelsäure, 57, 38 Ceroxydul). Da der Sauerstoffgehalt in 42,694 Schwefelsäure 25,556 ausmacht, so müssen in 57,306 Ceroxydul 8,518 Sauerstoff enthalten seyn, welche 14,86 Proc. betragen. Die durch den Versuch gefundene Menge Ceroyd war 59,08 Proc. des schwefelsauren Salzes, während sie nach dem oben Angeführten 61,56 seyn sollte, was beweist, dafs der Versuch nicht ganz genau ist. Wenden wir ihn indessen für den vorliegenden Fall an, so ist für die Zusammensetzung des bromsauren Salzes:

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WO

wobei die Rechnung nach der Formel CeBr+6H führt ist.

ge

Das bromsaure Ceroxydul ist in Wasser leicht auflöslich. Beim Erhitzen hinterlässt es Ceroxyd.

Bromsaures Lanthanoxyd.

Das hierzu benutzte Lanthanoxyd war durch Digestion des Gemenges von Cer- und Lanthanoxyd mit verdünnter Salpetersäure dargestellt, und wurde nach der Fällung durch Kali von Neuem geglüht, und mit der Säure behandelt, um etwas Ceroxyd, welches sich anfangs mit auflöst, davon abzuscheiden. Es wurde in sehwefelsaures Salz verwandelt, und dieses mit bromsaurem Baryt zerlegt. Die durch Verdunsten über Schwefelsäure gewonnenen Krystalle zeichneten sich durch eine schwach amethystrothe Färbung aus, wie sie auch dem schwefelsauren Salze zukommt, und obgleich sie für eine genauere Bestimmung zu undeutlich waren, so unterschieden sie sich doch im Ansehen von denen des bromsauren Ceroxyduls.

1,675 Grm. wurden mit Schwefelsäure zerlegt, und gaben 0,7 eines röthlichweifsen Rückstandes von schwefelsaurem Lanthanoxyd. Dieser, in Wasser gelöst, und mit Chlorbaryum gefällt, lieferte 0,883 schwefelsauren Baryt, 0,3035 Schwefelsäure. Nimmt man das Fehlende für Lanthanoxyd, so besteht diefs Salz aus:

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ist, so enthält es 15,27 Proc. desselben, und das Atomge

wicht des Lanthans ist alsdann, wenn sein Oxyd =La Poggendorff's Annal. Bd. LV.

5

ist, 554,88, während das des Ceriums nach den zuvor gegebenen Bestimmungen =572,8 seyn würde.

Der Bestimmung der Schwefelsäure zufolge enthalten nun 1,675 des bromsauren Salzes 0,3965 Lanthanoxyd, oder 23,67 Proc. Diefs entspricht sehr gut einer Zusammensetzung gemäss der Formel La Br+6H, welche bei der Berechnung liefert:

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Es ist zu bedauern, dafs die Formen dieses und des Ceroxydulsalzes, die gleiche Zusammensetzung haben, nicht deutlich genug sind, um über ihre Isomorphie etwas zu entscheiden.

Das bromsaure Lanthanoxyd verliert sein Krystallwasser zum gröfsten Theil schon bei 100°, denn in einem Versuche betrug der Verlust nach anhaltendem Erwärmen im Wasserbade 18,08 Proc.; er steigerte sich bei 160° bis zu 20,38 Proc. Doch ist der ganze Wassergehalt auf diese Art nicht gut zu bestimmen, da das Salz sich sehr bald mit Heftigkeit zersetzt, wobei unter Entwickelung von Brom und Sauerstoffgas einzelne Theile als feiner Staub mit fortgerissen werden, und ein seh voluminöses, weifses Pulver hinterbleibt, dessen Meng zu 23,74 Proc. gefunden wurde. Es ist ein Gemeng von Bromlanthan und Lanthanoxyd, und die Fällung de Broms aus der salpetersauren Auflösung durch salpeter saures Silberoxyd zeigte, dafs dieser Rückstand 29,3 Proc. seines Gewichts an Brom enthält, welche 46,0 Proc. Bromlanthan entsprachen.

Bromsaures Manganoxydul.

Dieses Salz hat eine sehr vorübergehende Exister denn wenige Augeublick nach seiner Bildung zerlegt si

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