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überein, nur dafs ein kleiner Theil von Kalkerde in demselben durch Kali und Natron ersetzt ist.

VII. Analyse eines Buntkupfererzes;
von Th. Bodemann.

Das Buntkupfererz war von Bristol in Connecticut; es war derb. Die Analyse desselben geschah, nach dem von Plattner (diese Ann. zweite Reihe, Bd. XVII S. 351) eingeschlagenen Wege; es wurden 2,4059 Grm. zur Analyse angewandt.

Es wurden davon erhalten 0,001 Grm. Quarz als Rückstand, 0,015 Grm. Schwefel in Substanz, 4,380 schwefelsaure Baryterde, ferner 0,4045 Grm. Eisenoxyd und 1,8942 Grm. Kupferoxyd.

Danach berechnete sich sodann der Bestand in 100 Theilen:

25,70 Schwefel

62,75 Kupfer
11,64 Eisen

0,04 Quarz
100,13.

Zur Controle bestimmte ich aus 2,2335 Grm. des Erzes noch einmal den Eisen- und Kupfergehalt, und erhielt 0,0005 Grm. Quarz als Rückstand, 0,3676 Grm. Eisenoxyd und 1,753 Grm. Kupferoxyd oder:

0,02 Quarz

62,65 Kupfer

11,42 Eisen, dazu obige addirt

25,70 Schwefel

99,79.

Plattner fand nun in dem derben Buntkupfererze

von der Woitzkischen Grube in der Nähe des weissen Mecres:

25,058 Schwefel

63,029 Kupfer

11,565 Eisen

99,652

und giebt danach die Formel Cu3 Fe, welche, auf 100

berechnet:

liefert.

25,771 Schwefel
63,366 Kupfer

10,863 Eisen
100,000

Auch führt Rammelsberg in seinem Handwörterbuche des chemischen Theils der Mineralogie, S. 138 (aus Afh. i Fys. IV. p. 362) die Analyse eines Buntkupfererzes von Vestanforfs - Kirchspiel in Westmanland, nach Hisinger an, welcher dasselbe aus:

bestehend fand.

63,334 Kupfer

11,804 Eisen

24,696 Schwefel

99,834

Es zeigt also die Zusammensetzung dieser drei derben Buntkupfererze von so entfernten Fundorten eine sehr nahe merkwürdige Uebereinstimmung.

Hr. Litton fand bei Wiederholung der Untersuchung dieses Buntkupfererzes folgendes Resultat:

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VIII. Untersuchung eines dunklen Rothgültigerzes aus Mexico; von C. Th. Böttger aus Eisleben.

Das untersuchte Rothgültigerz ist von Malaroche bei Zacatecas in Mexico, wo es derb in Kalkspath eingewachsen vorkommt. Sein specifisches Gewicht fand ich 5,89 bei 21° C. Die chemische Analyse wurde auf die bekannte Weise mittelst Chlorgas angestellt, und das Rothgültigerz dafür zuvor durch Salzsäure von dem eingemengten Kalkspath gereinigt. Die Untersuchung ergab:

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Das Rothgültigerz von Malaroche hat demnach ganz dieselbe Zusammensetzung wie das von v. Bonsdorf analysirte dunkle Rothgültigerz.

IX. Untersuchung eines Fahlerzes von Durango in Mexico; von C. Bromeis.

Das Stück, von welchem ein Theil zur Untersuchung angewandt wurde, ist derb, von stahlgrauer, in's schwärzlich bleigraue übergehender Farbe, von starkem metallischem Glanze und unebenem Bruche. Die Farbe des Strichs ist graulichschwarz.

Die Analyse wurde durch Hrn. C. Bromeis auf die bekannte Weise vermittelst Chlorgas angestellt. Das Resultat derselben war folgendes:

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Diese Zusammensetzung zeigt, dafs das Mineral wohl ein wirkliches Fahlerz sey. Sie stimmt mit der von mehreren untersuchten krystallisirten Fahlerzen überein, namentlich mit der von Kapnick in Siebenbürgen '). Auffallend nur ist der Strich, der nicht wie bei zinkhaltigen Fahlerzen röthlichbraun ist. Diefs rührt indessen wohl von einer geringen Menge von Bleiglanz her, der mit dem Mineral so innig gemengt seyn mufs, dafs er darin nur durch das Resultat der Analyse vermuthet werden kann, die einen geringen Bleigehalt angiebt, der bestimmt bei allen untersuchten krystallisirten Fahlerzen fehlt.

XII. Untersuchung eines krystallisirten Hüttenproductes, gefallen bei der Bleiarbeit in Freiberg; von C. Kersten.

Dieses interessante Product fand sich beim Ausbrennen

auf der Sohle eines Bleiofens auf der Muldner Schmelzhütte. Das untersuchte Stück hatte nahe 4 Zoll im Quadrat, und war auf der Oberfläche mit sehr vielen, 3 bis 4 Linien langen, dünnen spiefsigen Krystallen bedeckt. Mein Hr. College, Prof. Naumann sen., hatte die Gefälligkeit folgende Charakteristik von demselben zu entwerfen.

1) Poggendorff's Anualen, Bd. XV S. 577.

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Specifisches Gewicht: dasselbe wurde von mir zu 9,21 gefunden.

Tenacität: geschmeidig, doch bei dem Ritzen der Krystallflächen noch etwas Pulver gebend, übrigens hämmer- und streckbar.

Krystallform (Fig. 11 Taf. II): breite, dünne, spie fsige Säulen, gebildet von zwei sehr vorherrschenden, und vier sehr untergeordneten Flächen, welche letztere paarweise zwischen den ersteren liegen, jedoch nicht gleich geneigt sind; die eine, a, bildet mit c ungefähr 144°, die andere, b, mit c ungefähr 133°. b: a=97°.

Hiernach ist das Krystallsystem entweder monoklinoëdrisch mit säulenförmiger Verlängerung nach der Orthodiagonale (wie beim Epidot), oder triklinoëdrisch. Da die säulenförmigen Krystalle mit ihren Enden immer in einander gewachsen sind, so läfst sich von Endkrystallisation etwas nicht beobachten.

Beim Erhitzen in einer an beiden Enden offenen Glasröhre schmelzen die Krystalle, aber schwieriger als reines Blei; die entstandene Kugel bedeckt sich mit Oxyd, und an den Wänden der Glasröhre, oberhalb der Probe, bildet sich ein leichter weifser flüchtiger Beschlag.

Auf Kohle schmelzen die Krystalle ziemlich leicht, wobei erstere anfänglich mit Antimonoxyd und Zinkoxyd, später auch mit Bleioxyd beschlagen wird. Gleichzeitig entwickelt sich ein schwacher Arsenikgeruch. Werden die Krystalle mit Borax im Reductionsfeuer auf Kohle geschmolzen, so erhält man ein durchsichtiges, ungefärbtes Glas. Als dasselbe hierauf am Platindrahte im Oxydationsfeuer geschmolzen wurde, erlitt es keine Veränderung.

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