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15. Zu Herrn Abegg's Kritik der Gefrierpunkts

bestimmungen; von C. Dieterici.

In einer Kritik) der Gefrierpunkts bestimmungen an verdünnten Lösungen bespricht Hr. Abegg auch meine Arbeit2) über die Dampfdruckverminderungen verdünnter wässeriger Lösungen bei 0°. Seine Besprechung zwingt mich zu einer Richtigstellung.

Bei meinen Beobachtungen kam es mir allein darauf an, festzustellen, wie sich die Dampfdruckverminderungen in dem Concentrationsintervall von Normallösung bis zur Zehntelnormallösung, sowohl bei Electrolyten, wie bei Nichtelectrolyten verhalten. Zu grösseren Verdünnungen überzugehen, war unmöglich, weil die Dampfdrucke zu empfindlich von der Temperatur abhängen und eine Temperaturunsicherheit von 0,0015° C. schon einen Fehler in den Dampfspannungen bedingt, der bei der Kleinheit der beobachteten Druckverminderung zu sehr in Betracht kam.

Als allgemeines Resultat ergab sich, ,,dass in dem Concentrationsintervall n bis 0,1 n nicht eine mit zunehmender Verdünnung zunehmende moleculare Dampfdruckverminderung beobachtet werden kann" und ,,dass in dem angegebenen Concentrationsintervall die Dissociation, welche wir zur Erklärung der electrolytischen Leitung annehmen, für die Dampfspannungsverminderungen nicht in gleicher Weise bestimmend ist, oder dass sich noch andere Einflüsse geltend machen, welche aus der erwarteten Zunahme der molecularen Dampfspannungsverminderung eine Abnahme machen.“

Ich glaube, es kann nicht deutlicher ausgesprochen werden, dass sich dieses Resultat nur auf das Concentrationsintervall 0,1 n bis n bezieht und nicht auf verdünntere Lösungen. Wenn nun Hr. Abegg schreibt:,,Die Extrapolationen, die Herr Dieterici auf das Gebiet der sehr verdünnten Lösungen

1) R. Abegg, Wied. Ann. 64. p. 486-506. 1898.
2) C. Dieterici, Wied. Ann. 62. p. 616-643. 1897.

hinüber unternimmt, sind im höchsten Grade ungerechtfertigt", so muss ich demgegenüber feststellen, dass nirgends in meiner Arbeit eine solche Extrapolation vorkommt und dass es ,,im höchsten Grade ungerechtfertigt" ist, mir Folgerungen zuzuschreiben, welche an keiner Stelle der Arbeit ausgesprochen sind. Drei Beobachtungen finden sich bei mir angeführt, welche das Concentrationsintervall überschreiten, sie sind aber nicht berücksichtigt bei der obigen Aussprache des Resultates, weil sie, wie ausdrücklich betont ist, zu unsicher sind; sie sind nur erwähnt, weil sie in einem der Dissociationstheorie günstigem Sinne gedeutet werden können.

Der zweite Punkt, die zahlenmässige Berechnung, welche Hr. Abegg an meinen Beobachtungen ausführt, bedarf einer sorgfältigeren theoretischen, wie experimentellen Prüfung. Auf diese werde ich in weiteren Arbeiten noch einzugehen haben. Bemerkt sei nur, dass meinerseits nur eine qualitative Uebereinstimmung mit Loomis bez. Ponsot betont ist, d. h. eine Uebereinstimmung im oben angegebenen Verlauf der molecularen Dampfdruckverminderung nicht eine zahlenmässige, quantitative, und dass ich auch hier nicht über die Grenzen hinausgegangen bin, die durch die Unsicherheit so schwieriger Beobachtungen gezogen sind.

Hannover, Kgl. Techn. Hochschule, März 1898.

(Eingegangen am 24. März 1898.)

16. Ueber die Selbstinductionscoefficienten electrischer Resonatoren. Berichtigung; von R. Blondlot.

Anlässlich der Abhandlung des Hrn. S. Lagergren über die Dämpfung electrischer Resonatoren 1), erlaube ich mir folgendes zu bemerken. Hr. Lagergren sagt, dass ,,bei der Berechnung des Selbstinductionscoefficienten eines Rechteckes H. Poincaré und ich angenommen haben, dass die Summe Zp (vgl. die Berechnung des Hrn. Lagergren) gleich dem Selbstinductionscoefficienten eines geraden Drahtes von der Gesammtlänge der Seiten sei." 2) Ich bin aber keineswegs so verfahren, und nur der ungenaue Bericht über meine Berechnungsmethode, welcher sich in Poincaré's Werke,,Les oscillations électriques" findet, hat den Leser irre führen können. In meiner eigenen Abhandlung 3) erkläre ich vielmehr, dass ich die fünf geradlinigen Strecken des Umfangs nacheinander betrachtet, für jede den Werth von p berechnet, und endlich die fünf erhaltenen Werthe addirt habe.

Es hatte sich indess in meine ersteren Berechnungen eine Ungenauigkeit ganz anderen Ursprungs eingeschlichen. Im Januar 1894 machte Hr. Mascart mich auf denselben aufmerksam, und ich erkannte bald, dass ich in dem von der gegenseitigen Induction der parallelen Drahtstrecken herrührenden Glied den Factor 2 aus Versehen fortgelassen hatte. Die Abweichungen waren allerdings nicht sehr gross, weil das ausgelassene Glied ziemlich klein ist.

Nach Einführung des Factors 2, stimmte meine Berechnung vollkommen mit einer von Hrn. Mascart) auf ganz andere

1) S. Lagergren, Wied. Ann. 64. p. 290. 1898.

2) 1. c. p. 297 Bemerkung.

3) R. Blondlot, Journ. de Phys. p. 552. 1891.
4) Mascart, Compt. rend. 118. p. 277. 1894.

Weise erhaltenen Formel (1), welche wiederum identisch mit Σp + Σq ist. Als ich meine früheren Versuche über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit electrischer Wellen, nach Einführung der richtigen Werthe der Selbstinductionscoefficienten, aufs neue berechnete, ergab sich, dass die Uebereinstimmung meiner Resultate untereinander beträchtlich zunahm, dass namentlich jede systematische Abweichung verschwand; dadurch wird, wie Hr. Mascart bemerkte 1), die Zuverlässigkeit der Messungen bestätigt.

Nancy, Phys. Inst. d. Universität, März 1898.

1) Mascart, 1. c. p. 279.

(Eingegangen 20. März 1898.)

Druckfehlerberichtigung

zum Aufsatz von F. Koláček ,,Ueber das Lambert'sche Gesetz". Bd. 64. p. 398.

p. 398 Citat 1), Uljanin statt Koláček.

p. 398 Z. 14 v. o. meinen statt meine.

p. 400 Z.

p. 400 Z.

5 v. o. unabhängig statt abhängig.

6 v. o. ausstrahlenden statt austretenden.

p. 400 Z. 10 v. o. f C (1 − r) cos i statt C (1 − r) cos i.

p. 400 Z. 18 v. o. Cauchy statt Camhy.

p. 400 Z. 23 v. o. Beugungstheorie statt Beuungstheorie. p. 400 Z. 28 v. o. do statt dw.

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p. 401 Z. p. 402 Z. p. 402 Z.

p. 402 Z.

p. 403 Z.

14 v. o.

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d o statt dw.

dw statt dw.

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9 v. u. q, (P) statt q' (P).

12 v. u. statt des Integralzeichens ist f zu setzen.

9 u. 10 v. o. soll lauten: welcher ebenen zum jeweiligen Augenpunkte gerichteten Wellen der strahlenden Fläche entspricht".

p. 403 Z. 18 v. u.

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lies in limite.

lies Medium R, s, s'.

Anfang der Zeile lies Jan Stelle von J?.

Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.

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Tafel I

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