Page images
PDF
EPUB

men.

dern Quecksilbernäpfchen, a oder b, in Verbindung komZwei ähnliche Scheiben sind dicht bei der Hülse auf der Axe selbst befestigt; die eine bewegt sich in dem Quecksilbernäpfchen b, die andere in einem dritten Quecksilbernäpfchen c, das mit dem Näpfchen a verbunden ist. Durch eine solche Einrichtung kann man bei jedem Umgang die Pole so oft verwechseln, wie man will. Es ist dazu nur nöthig, aus der einen Scheibe wegzuschneiden, was man in der anderen stehen läfst. Es ist der Grundsatz von Neeff's Blitzrad, auf eine andere Weise angewandt und als Commutator benutzt.

[ocr errors]

Ich hätte gewünscht, den Gebrauch von Quecksilber durch kupferne Federn ersetzen zu können, wie es in Clarke's magneto- elektrischer Maschine geschieht; die Einrichtung bleibt dabei im Grunde dieselbe, allein man hat mir hier eine solche Vorrichtung nicht mit hinlänglicher Genauigkeit verfertigen können. Uebrigens ist klar, dass die Scheiben so gestellt seyn müssen, dass sie in das Quecksilber eintauchen oder es verlassen, im Augenblick, da die beweglichen und festen Stäbe einander am nächsten sind. Und zwar wird dabei immer ein Augenblick seyn, da zwei Scheiben gleichzeitig in dasselbe Quecksilbernäpfchen tauchen; doch bringt diess keinen anderen Nachtheil hervor, als dafs man während dieser Zeit den Strom unterbricht oder merklich schwächt.

Um nun die Haspel zum Rotiren zu bringen, würde man für den festen und für den beweglichen Theil einen besonderen Elektromotor gebrauchen können; doch läfst sich auch dasselbe mit einem einzigen Plattenpaar oder einer einzigen Batterie bewerkstelligen. Im letzten Fall kann man zwei Wege einschlagen. Man kann 1) den Strom in zwei Theile zerfällen, und dabei den einen die festen, den anderen die beweglichen Stäbe magnetisch machen lassen, oder auch 2) denselben Strom nach einander durch beide gehen lassen.

Im ersten Fall bringt man das Ende A an den fe

[ocr errors]

sten Stäben in das Näpfchen a oder c, und B in b, während die Enden des Elektromotors mit diesen beiden Quecksilbernäpfchen vereinigt werden. Je nach der Stellung der Scheiben, die als Commutatoren dienen, wird nun eine Rotation in dieser oder jener Richtung erfol gen. Die Richtung wird sich nicht verändern, so lange man die Pole des Elektromotors nicht verwechselt; so wie man aber das Ende A in b, und B in a oder c bringt, wird eine Rotation in entgegengesetzter Richtung erfolgen. Diese Erscheinung bedarf für den, der mit dem Elektro-Magnetismus bekannt ist, keiner weiteren Erklärung.

Um die Rotation durch denselben Strom zu bewerkstelligen, bringt man den Draht B in das Quecksilbernäpfchen b, während die Pole des Elektromotors an der einen Seite mit A, an der andern mit dem Quecksilbernäpfchen a oder c verbunden sind. Es erfolgt nun eine Rotation, deren Richtung sich wiederum nicht ehe verändert, als bis die Enden des Elektromotors verwechselt werden, die aber in die entgegengesetzte übergeht, so wie man B in das Quecksilbernäpfchen a oder auch A in b gebracht hat, während der Elektromotor im ersten Fall mit A und b, im letzten mit B und a vereinigt wird.

Im Allgemeinen kann man nicht voraus bestimmen, welche der beiden Methoden den Vorzug verdient. Diefs hängt ganz ab, sowohl von der Kette, die man anwendet, als von dem Widerstand, den der Strom in dem festen und beweglichen Theile der Vorrichtung zu überwinden hat, d. b. mit anderen Worten, von der Drahtlänge, die er durchlaufen muss. Wenn man die verschiedenen Arten des Widerstandes, auf bekannte Weise, in Länge eines und desselben Drahts bestimmt hat, lässt sich die Intensität des Stroms, von dem der Magnetismus abhängt, in jedem dieser Fälle leicht berechnen. Diese Formeln, die durch die schönen Versuche von

Fechner und Pouillet vollkommen bewiesen, aber dennoch, wie es scheint, vielen Physikern gänzlich unbekannt sind 1), mögen hier eine Stelle finden.

[blocks in formation]

Nen

dann wird die Intensität des Stroms, der die beiden Drähte nach einander durchläuft, vorgestellt durch:

C

1=R+r+r'

(I)

C ist eine Gröfse, die constant bleibt für jedes ZinkKupfer-Element, worin Wasser als Elektrolyt gebraucht wird, es sey diefs Wasser mit Schwefelsäure, Salpetersäure oder Alkalien vermengt oder nicht. Sobald aber die angewandte Säure selber ein Elektrolyt ist, wie z. B. die Salzsäure, so wird der Werth von C verändert, und zwar, wie ich anderswo gezeigt habe, verringert.

Hat man dagegen, nach der von Hrn. Stratingh bei seinem Wägelchen befolgten Methode, den Strom in zwei Theile zerfällt, so findet man dessen Intensität:

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors]

Die Vergleichung der Formeln (I) und (II) für bekannte Werthe von R, r, r' mufs entscheiden, ob man die Rotation nach der einen oder der anderen Methode zu bewerkstelligen habe.

1) Leider nur zu vielen! Gewifs würden wir mit mancher, ganz unhaltbaren Hypothese in der Lehre vom Galvanismus verschont gcblieben seyn, wenn die Urheber derselben sich ein wenig mit den eben so einfachen als fruchtbaren Principien der Ohm'schen Theorie bekannt gemacht hätten.

P.

Bei der Haspel, die wir beschrieben haben, kann man, da der Strom abwechselnd durch Quecksilber und durch eine gleiche Drahtlänge laufen muss, r=r' setzen. Der Strom hat nun, wenn er auch in zwei Theile zerfällt worden, in dem festen und beweglichen Theil die nämliche Intensität, die ausgedrückt wird durch:

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small]

während, wenn er die beiden Theile nach einander durchläuft, die Intensität hat:

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Wenn demnach R+2r<2R+r oder r◄R, mufs die Intensität in dem letzten Fall gröfser seyn. So oft also der Widerstand im Element selber gröfser ist als der, welchen der Strom in Einem der beiden Leitdrähte erfährt, muss man die Verbindung gerade auf die Weise ausführen, bei welcher Hr. Stratingh eine Bewegung für unmöglich hielt. Sonderbar genug ist just diefs der gewöhnlichere Fall. Wenn man kein Element mit sehr grofser Oberfläche und starker Säure oder keine sehr lange Leitdrähte anwendet, ist R>r und der einfache Strom vor dem getheilten zu wählen. Berechnen wir, um diefs zu thun, den Widerstand eines Elements, dessen Zink eine wirksame Oberfläche von 16 Quadratpalmen 1) besitzt, während die Dicke der flüssigen Schicht 1 Zoll holl. und deren Leitvermögen =0,1, die einer gesättigten Kupfervitriol-Lösung =1 gesetzt. Drücken wir diesen Widerstand durch die Länge L eines d Zoll holl. dicken Kupferdrahts aus, so haben wir zunächst: 0,01

1

L

40×40×0,1 d2 xxx 15000000'

da das Leitvermögen des Kupfers, nach Pouillet,

=15000000

1) 3 Palmen einen holländischen Fuls.

P.

ist, wenn die einer gesättigten Kupfervitriol-Lösung durch 1 ausgedrückt wird. Wir finden hieraus, in Metern: L=736 d2.

mm

Der gewöhnliche Kupferdraht, dessen sich auch Hr. Stratingh bediente, ist 1 dick, und so wird das Element, welches wir hier voraussetzen, dem Strom denselben Widerstand leisten, wie wenn dieser durch 7,36 Kupferdraht gehen müsste. Auf solche Weise kann man für jeden Fall den Widerstand des Elektromotoren in Rechnung bringen, sobald man nur das Leitvermögen der angewandten Flüssigkeit kennt. Hieraus erhellt, dafs es just nicht immer vorzüglich ist, den Windungen die Gestalt zu geben, welche Hr. S. nach dem Vorbild von Anderen gewählt hat, wobei man nämlich » die Enden jeder Lage von Windungen mit dem allgemeinen Hauptleitdraht verbindet, und auch die Windungen in zwei Theile vertheilt und wieder vereinigt, um den Lauf des elektrischen Stroms zu verkürzen und dadurch zu beschleunigen «< (Letterbode, 11. Dec. 1835, p. 406). Diese Anordnung wird nur dann einigen Vortheil gewähren, wenn die gesammte Drahtlänge dem Strom einen stärkeren Widerstand darbietet, als das angewandte Element selbst.

Bei dem Wagen der HH. Stratingh und Becker ist jedoch noch ein anderer Grund, warum man den einfachen Strom dem getheilten vorziehen muss. An dem Modell, welches sich im Kabinett des Athenaeum zu Deventer befindet, so wie an allen von mir gesehenen Wagen, wird die Pol-Verwechslung durch zwei Stäbchen bewirkt, die auf einer Kupferscheibe hingleiten, so in zwei vertheilt, dafs jede Hälfte abwechselnd mit einem der Stäbchen in Berührung ist. Auf diese Weise hat man den Gebrauch des Quecksilbers vermieden, dessen man sich bei der in der Letterbode a. a. O. beschriebenen Vorrichtung bedient. Inzwischen ist hiedurch der Widerstand für den Strom in dem beweglichen Theil

[ocr errors]
« PreviousContinue »